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Domenico Grenci

geboren 1981, Ardore, Italien

lebt in Bologna, Italien

Accademia di belle arti, Bologna, Italien

www.domenicogrenci.it

Domenico Grenci wurde 1981 in Ardore (Reggio Calabria) geboren. Er hat zahlreichen Auszeichnungen erhalten, unter anderem: Preis für die Radierung "Morandi" (2005), SAMP-Preis (2006) und Celeste-Preis (2007). Im Jahr 2007 erhielt er den ersten Goldenen Kentaur: den Europäischen Akademischen Preis in München und im darauf folgenden Jahr den "Maggio Fiorito" in Cento in Ferrara sowie den Nationalen Kunstpreis in Catania. Seit 2008 sind seine Werke in der Halle des Tetrapack-Welthauptsitzes in Modena in einer Dauerausstellung zu sehen. Im Jahr 2011 wurde er zur 54. Ausgabe der Biennale von Venedig im Arsenale, Tese di San Cristoforo, eingeladen. Er lebt und arbeitet in Bologna.

Konstruierte Schönheit
Die Schönheit der Gesichter zieht den Betrachter unmittelbar in den Bann. In ihrem Habitus madonnenhafter Ruhe wirken sie tief in die Ausstellungsräume hinein und hinterlassen auch dort eine beinahe sakrale Stille. Man schleicht von Augenpaar zu Augenpaar, eingerahmt in wenige, dynamische Linien und Pinselstriche, reduziert auf das Wesentliche. Weder Hintergrund noch Farbe lenken ab vom Blick der Frauen. Unwillkürlich stellt sich die Frage nach dem Modell dahinter und der Frage, woher kennt der Künstler nur so viele bildschöne Frauen? Die Antwort ist so verblüffend wie einleuchtend. Er kennt die wenigsten persönlich. Seine Modelle entstammen größtenteils Fotografien aus Datenbanken von Fotoagenturen. Die von ihm Auserwählten bildet er jedoch nicht einfach ab, sondern verwandelt sie mit Hilfe von Material, Technik und Kunstfertigkeit in Wesen anderer Ordnung.

Konservierte Schöneheit
Einen großen Anteil an dieser Wirkung hat das Farbmaterial. Grenci verwendet Bitumen, ein Stoff, der durch die Verarbeitung von Erdöl entsteht und der vorwiegend im Straßenbau und als Dichtstoff eingesetzt wird. Die schwarzbraune Farbe setzt er lasierend ein – entweder auf Papier oder Leinwand. Es gelingt ihm somit einen wasserfesten und sehr zähen Baustoff flüssig wie Aquarellfarbe aufs Papier zu bringen und die Frauenbilder zart und geisterhaft erscheinen zu lassen als stünde man vor riesigen alten Fotoaufnahmen. Der Sepiaeffekt verstärkt überdies die in ihrer Unnahbarkeit verharrenden Frauen – wie eingefroren in eine uns unbekannte Zeit jenseits vom Hier und Gestern.